Die letzte Frage, die Jesus auf Erden stellte, lautete: „Liebst du mich?“ (Joh. 21,16)

Je besser wir Gott kennen lernen, desto einfacher werden unsere Themen. Es wird uns immer mehr um Jesus gehen und immer weniger um konfessionelle Unterschiede oder Stilfragen. Am Ende wird Christus alles in allem sein, und seine Freunde aus jeder Konfession werden sich gegenseitig erkennen. In der Ewigkeit wird es eben nicht mehr darum gehen, ob du eine bestimmte Meinung vertrittst, sondern ob du den kennst, der dich erschaffen hat (I. Joh. 2,13).

Deswegen wundert es mich nicht, dass Gott dieses Jahr so viel Wert darauflegt, dass wir vor ihm still und leer werden. Er hat einen Plan, die ganze Welt zu revolutionieren, angefangen mit deinem Leben. Wir können diesen Plan von uns aus nicht erkennen. Unsere Strategien, die Welt zu missionieren oder erwecken, greifen zu kurz! Wir müssen ihn empfangen.

Dieser Plan braucht dafür nichts anderes als dein Herz, still und leer vor Gott.

„Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ (II. Kor. 3,18)

Willst du sein wie Jesus? Dann schaue ihn an und sein Geist wird wirken. Aber das setzt voraus, dass du von manch anderem Ding wegschauen musst.

Der Plan Gottes für diese Erde wird dich erfassen, wenn du Gott anschaust, weil der Plan so aussieht wie Gott selbst. Allerdings musst du dich darauf gefasst machen, dass du nicht mehr derselbe sein wirst, wenn du danach mit deinem Leben weitermachen möchtest. Vielleicht werden sich manche Gewohnheiten oder Denkweisen ändern müssen. Wir müssen den Herrn uns pflügen und beschneiden lassen, damit wir Frucht tragen.

Still.

Wir müssen nicht bloß genug Bibel studieren und noch mehr Wissen anhäufen (genauso wie wir alles andere endlos anhäufen), sondern wir müssen von seiner Person erfasst werden. Lange Listen von Gebetsanliegen teilen ihm zwar mit, was uns wichtig ist, aber wir erfahren selten dabei, was ihm wichtig ist. Aber genau das ist es, was unser Leben und die Welt auf den Kopf stellen wird! Denn wenn wir ihm unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken, werden wir anfangen ihn zu sehen. Und wenn wir ihn sehen, werden wir verwandelt und wollen immer mehr das, was er will. Und eines Tages stellen wir sogar fest, dass ganz schön viele Anliegen auf unserer Gebetsliste gar nicht sinnvoll sind!

Leer.

Die tiefste Anbetung überhaupt ist, uns als lebendiges Opfer vor Gott hinzulegen. Du wirst nicht leer, indem du alle Gedanken verdrängst, um dich nur auf Jesus zu konzentrieren! Du wirst leer, indem du ihm alles opferst, was in dir ist. Im alten Testament war es so, dass die Opfertiere ausgeweidet wurden und die Innereien mit Wasser gewaschen und anschließend in Feuer geopfert wurden. Gott ist an deinem Innersten interessiert! Er möchte das, was du in dir trägst. Neulich hat er zu mir gesagt: „Weißt du, warum die Opfer ausgeweidet wurden? Um dem Heiligen Geist Platz zu machen.“ Ich werde leer vor Gott, indem ich ihm alles opfere, was ich bin, und nichts für mich zurückhalte. Nicht, indem ich alles verdränge.

AKTIVIERUNG

1  Lies Apg. 5,1-11. Falsche Frömmigkeit heißt, dass ich Gott sage, ich habe ihm alles gegeben, wenn ich in Wirklichkeit immer noch etwas für mich behalte. Bitte den Heiligen Geist dir zu zeigen, was du ihm bewusst oder unbewusst vorenthalten hast.

2  Opfere ihm deine Gebetsliste und deine Lieblingsthemen. Jetzt darf er reden, worüber er möchte.

3  Wie kann man Gott einen Gedanken opfern? Nimm jeden Gedanken, den du über dich selbst und die Welt hast, und schenke ihn Gott. Lass ihn los. Du befasst dich erstmal nicht mehr damit. Atme ihn aus, atme Jesus ein. Gott darf den Raum in dir jetzt haben, den vorher der Gedanke und alle damit verbundenen Gefühle eingenommen haben. Und wenn du später wieder aufstehst und zu deinem Alltag zurückkehrst, erlaubt er dir vielleicht, den Gedanken weiter zu denken… aber vielleicht auch nicht. Vielleicht wirst du dich eben von manchen Gedanken für immer verabschieden müssen. Das ist seine Entscheidung, denn du hast ihm diesen Gedanken geopfert. Er gehört nun Gott und Gott darf damit machen, was er will.

4  Nimm alles, was in dir herumschwirrt, und opfere es bewusst ihm. Werde still vor ihm. Schau nur auf den Vater und auf Jesus. Lass den Heiligen Geist dich neu erfüllen.

5  Ich will dich nur ermutigen: Bleibe vor ihm. Ohne Programm, ohne Agenda, ohne To-Do-Liste. Lass ihn sagen, was er möchte, und sich so viel Zeit lassen, wie er möchte. Du wirst erstaunt sein, was dabei rauskommt, wenn man ganz ehrlich alles aus Liebe opfert und Platz macht, um den König zu empfangen.