Das Jahr 2020 war ein außergewöhnliches Jahr. Auch was das Thema Anbetung betrifft. Auf einmal standen wir bei der STROM Konferenz im Frühjahr als Anbeter vor der Herausforderung, im Livestream vor Kameras zu stehen. Im irdischen Sinn in einem Raum voller Technik und scheinbar nicht in dieser wunderbaren gemeinschaftlichen Atmosphäre der Anbetung mit unseren Geschwistern im Glauben vor Ort. Wir würden all die Stimmen nicht hören, die mitsingen, nicht greifbar sehen können, wie sich der Heilige Geist unter uns bewegt. Das war neu für uns. So wie es für euch sicher auch ungewohnt war. Bei euren Online-Gottesdiensten oder auch unseren Online- Veranstaltungen. Auf einmal kann man sich nicht mehr fallen lassen in diese Atmosphäre, die in der Gemeinschaft entsteht. Plötzlich sitzt man alleine vor einem Bildschirm und hört sich selbst schief singen. Irgendwie alles ein bisschen ungemütlich … oder ?

Für uns als Team haben diese neuen Umstände einen guten Wachstumsprozess eröffnet. Es kam nie in Frage, einfach eine „Show“ aus dem Lobpreis in unseren Live Veranstaltungen zu machen oder für die Kameras zu „performen“. Wie aber würden wir in diese gemeinschaftliche Anbetung eintreten können, in diese Atmosphäre, die wir alle so lieben?

Auch das Geistlichen Upgrade konnte dieses Jahr nur per Livestream stattfinden.

Im Gespräch mit Jesus führte der Heilige Geist mich sofort zum Hebräerbrief. Ein Brief, der uns eintauchen lässt in das vollkommene Erlösungswerk von Jesus, das über alles triumphiert und in die Realität, die sich uns dadurch geöffnet hat. Ein Brief, der an eine Gemeinschaft von Christen geschrieben wurde, um sie unter anderem vor dem Rückfall in die sichtbaren kultischen Formen der Anbetung des Alten Testamentes zu warnen. Für die Judenchristen damals waren es die leeren Rituale, die Gewohnheiten des alten Bundes.

Könnten wir wohl heute damit genauso gemeint sein? Sind wir nicht auch ziemlich stark ausgerichtet auf den irdischen Kult unseres Glaubens? Ich denke ja. Für uns sind es Riten, die teilweise genauso leblos sind. Wohlmöglich hat uns dieses Jahr es auf die eine oder andere Weise deutlich gemacht. Wir haben einen Realitätscheck verpasst bekommen. Wir konnten sehen, wie sehr wir abhängig sind von der irdischen Realität, von Atmosphären, Gefühlen und Gewohnheiten, die uns Sicherheit geben unseren Glauben zu leben und in einer bestimmten Weise anzubeten.

Wir als Team waren herausgefordert, uns selbst durchleuchten zu lassen: Ist unsere Einheit mit den Konferenzteilnehmern in der Anbetung abhängig davon, dass wir ihre Stimmen hören und sie sehen? Brauchen wir ein bestimmtes Setting, damit wir Glauben haben, dass wir gemeinschaftlich eintauchen können in die Anbetung?

Vielleicht habt ihr euch an einigen Stellen auch herausgefordert gefühlt. Eine Zeit lang durften wir in Veranstaltungen auch gar nicht mehr singen. Ist es euch dann schwer gefallen, in die Anbetung einzutauchen?

Der Hebräerbrief gibt uns auf die Herausforderungen dieser Zeit Antworten, im elften Kapitel spricht er vom Glauben und einem Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.

Was ist aber diese Unsichtbare Realität, von der wir überzeugt sein dürfen, wenn wir in der Anbetung vor Jesus treten? Diese Frage haben wir uns auch als Band gestellt. Wir wollten die Tage des Livestreams im gemeinsamen Glauben angehen und nicht fixiert sein, auf all das, was nicht möglich ist.

HEB 11,1

„Was ist denn der Glaube? Er ist ein Rechnen mit der Erfüllung dessen, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von der Wirklichkeit unsichtbarer Dinge.“

Die Wirklichkeit, von der wir überzeugt sind und in die wir treten dürfen, finden wir auch im Hebräerbrief: Wir sind eingeladen, freimütig vor den Thron der Gnade und in Gottes Heiligtum zu treten (Kap 4), zu dem wir einen freien und ungehinderten Zugang haben durch unseren Hohenpriester Jesus (Kap 10). Dieser Zugang ist ohne Hindernisse und unabhängig von jeglichen irdischen Einschränkungen. Egal welche Auflagen uns durch eine außerordliche Situation auferlegt werden. Der Weg dorthin ist offen und frei für dich und mich!

HEB 10,19-25

„Wir haben jetzt also, liebe Geschwister, einen freien und ungehinderten Zugang zu Gottes Heiligtum; Jesus hat ihn uns durch sein Blut eröffnet.“

Und das Wunderbare ist, dass wir gemeinsam dort sein können. Gemeinsam in der Stadt des lebendigen Gottes im Himmel. Dort dürfen wir eintreten, so beschreibt es Hebräer 12. Zusammen mit der Festversammlung, den Heiligen und unzähligen Engeln vor Jesus selbst. Diese Wirklichkeit ändert sich nicht und steht uns allezeit zur Verfügung. Dort können wir sein, dort können wir anbeten. Und genau das hat uns auch als Band im Glauben gestärkt.

HEB 12,22-24

„Ihr hingegen seid zum Berg Zion gekommen, zur Stadt des lebendigen Gottes, zu dem Jerusalem, das im Himmel ist. Ihr seid zu der festlichen Versammlung einer unzählbar großen Schar von Engeln gekommen und zu der Gemeinde von Gottes Erstgeborenen, deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr seid zu Gott selbst gekommen, dem Richter, vor dem sich alle verantworten müssen, und zu den Gerechten, die bereits vollendet sind und deren Geist bei Gott ist. Und ihr seid zu dem Vermittler des neuen Bundes gekommen, zu Jesus, und seid mit seinem Blut besprengt worden – mit dem Blut, das noch viel nachdrücklicher redet als das Blut Abels.“

Und das Wunderbare ist, dass wir gemeinsam dort sein können. Gemeinsam in der Stadt des lebendigen Gottes im Himmel. Dort dürfen wir eintreten, so beschreibt es Hebräer 12. Zusammen mit der Festversammlung, den Heiligen und unzähligen Engeln vor Jesus selbst. Diese Wirklichkeit ändert sich nicht und steht uns allezeit zur Verfügung. Dort können wir sein, dort können wir anbeten. Und genau das hat uns auch als Band im Glauben gestärkt.

Ja, es war schade, dass wir uns nicht in treffen konnten – aber wir konnten auf einmal sehen, was für eine wunderbare Chance es ist, noch mehr in die unsichtbare Realität einzutauchen. Und zwar nicht allein in unserer stillen Zeit vor Gott, sondern gemeinsam mit anderen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Im Geist an einem Ort.

Wir waren also herausgefordert, bewusster denn je in den Anbetungszeiten vor den Thron der Gnade zu treten in dem Wissen, dass wir genau dort unsere Geschwister treffen würden, die über den Livestream zugeschaltet waren.

HEB 4,16: 

„Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade(…)“

Wir waren also herausgefordert, bewusster denn je in den Anbetungszeiten vor den Thron der Gnade zu treten in dem Wissen, dass wir genau dort unsere Geschwister treffen würden, die über den Livestream zugeschaltet waren.

Und ja klar, vielleicht hat es sich trotzdem noch für den einen oder anderen komisch angefühlt, aber das Wunderbare ist ja, dass es eben nicht von unseren Gefühlen abhängig ist, sondern, dass wir im Glauben in dieser Wirklichkeit zu Hause sein dürfen.

Deswegen will ich euch ermutigen, es selbst zu ergreifen. Das himmlische Jerusalem ist nicht etwas, von dem wir erst Teil werden, wenn wir sterben oder Jesus wiederkommt. Es wird uns im Hebräerbrief eine Realität beschrieben, zu der wir durch Christus jetzt schon Zugang haben. Und solange es uns nicht möglich ist, uns im Jeremia Werk zu treffen, wissen wir auf jeden Fall, dass wir uns vor seinem Thron treffen werden.

Dieser Beitrag ist von:

Maryam Kurowski

Maryam ist eine leidenschaftliche Anbeterin und eine außergewöhnliche Musikerin. Sie ist Teil des Leitungsteams und verantwortlich für den Bereich Anbetung und Lobpreis.

»Ich wünsche mir, dass wir in der Anbetung mehr Mut bekommen uns Gott ganz hinzugeben, sodass aus unserer Mitte eine feurige Leidenschaft für Jesus hervorbricht, die ein ganzes Volk zu Anbetern werden lässt.«