Aus den frühen Tagen der Gemeinde kennen wir beinahe unglaubliche Zeugnisse von Mut und Kühnheit. Die ersten Generationen der Christen sind auf Widerstand gestoßen, wie ihn die meisten von uns nicht kennen. Sie wurden enteignet, verstoßen und sogar umgebracht. Manchmal lesen wir Geschichten von Menschen, die jubelnd zum Kreuz oder in die Arena geführt wurden. Voll des Heiligen Geistes haben sie gerne ihr Leben für Jesus Christus geopfert.
In Krisensituationen passiert immer etwas Besonderes im Leib Jesu. Wir werden dazu aufgefordert, unsere alten, angepassten Wege hinter uns zu lassen und eine klare Linie zwischen dem Reich Gottes und dem Reich der Finsternis zu ziehen. Wir gehen oft in Buße und wenden uns mit einer neuen Ernsthaftigkeit Gott zu. Wir suchen bei ihm die Kraft und die Antworten, die uns die Welt nicht mehr geben kann.
Die Welt konnte uns noch nie wirkliches Leben geben, aber in Zeiten von Wohlstand und Frieden wirken ihre Gaben täuschend echt. Wenn die Stürme kommen, wird uns erst klar, in was für einer Täuschung wir bisher gelebt haben. Es wird für uns spürbar, wo wir unser Haus auf dem Sand gebaut haben – und wir werden uns über den Halt freuen, wo wir auf dem Felsen gebaut haben. Das ist ein Grund mehr, um Gott dankbar zu sein.
In jeder Krise möchte Jesus sich auf eine neue Weise offenbaren. Vor 2.000 Jahren durfte die Gemeinde Jesus als den Löwen erleben, der sie furchtlos und mächtig in jeder Bedrängnis gemacht hat. Sie sind selber zu Löwen geworden! Ich glaube, dass wir das heute mehr denn je brauchen. Aber Gott macht jetzt etwas neues, was für unsere Zeit besonders wichtig ist: Die Adler kommen.
Viele prophetische Stimmen kündigen schon lange eine Zeit der Adler an. Man könnte viel dazu sagen, aber ich beschränke mich auf einen Gedanken: Ein Adler steigt auf. Jesus ruft uns gerade alle, die Erde hinter uns zu lassen und nach Zion zu fliegen. Er, der große Adler, möchte in uns wohnen und uns zum Adler machen. Er möchte uns Kraft und Weisheit geben, um über den Sturm zu fliegen und hoch zum Thron Gottes aufzusteigen.
Der Vater will all seine Kinder versammeln und uns lehren, was es heißt, ein Leib im Himmel und auf Erden zu sein.
Ich trage schon lange eine Vision im Herzen, dass wir als Gemeinde uns nicht nur auf Erden, sondern im Himmel versammeln und kollektiv Weisung empfangen und anbeten können. Ich sehe schon immer Christen aus aller Welt, die sich im Himmel treffen. Dort können wir Gemeinschaft mit Gott und mit einander haben. Wir können Einheit im Geist leben und zusammen sein, auch wenn wir uns nicht auf der Erde treffen können.
„Denn wenn ich auch dem Leib nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.“ (Kol. 2,5)
Wir sehen, dass dies für den Apostel Paulus schon Realität war (siehe auch I. Kor. 5,3-5). Er saß im Gefängnis und war noch um einiges eingeschränkter in seiner Bewegungsfreiheit als wir. Dennoch hat es ihn nicht daran gehindert, Teil der Gemeinschaft seiner Geschwister und Kinder im Glauben zu sein. Auch heute, wo wir zuhause bleiben müssen und uns nicht versammeln dürfen, ist es eine Chance, mit dem Herzen mehr in die unsichtbare Gemeinschaft im Geist zu investieren.
Die Adler werden sich im Geist erkennen und eine Art Gemeinschaft leben, die die Welt noch nie gesehen hat. Diese Gemeinschaft wird die Kraft des Himmels freisetzen und normale Menschen in Weltveränderer verwandeln.