Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist und leite mich auf dem ewigen Weg! Psalm 139,23-24

So hat David gebetet, der ein Mann nach dem Herzen Gottes war. Ihm war seine innere Bedürftigkeit bewusst. Er war auf seiner Reise von Unreife zur Reife in das tiefe Herz Gottes und in seine Pläne ganz abhängig von Gott. David war ein Vorläufer des neuen Bundes. Er liebte Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Er hat sich in allem dem Heiligen Geist ausgeliefert, der in ihm das formte, was Gott so gefiel. An seinem Leben erkennen wir, wie Gott uns in das Bild seines Sohnes umgestalten will.

Dieselbe Gnade ist auch an uns durch Jesus wirksam. Sein Opfer und sein Gehorsam sowie unser Sterben und unsere Auferstehung mit ihm leuchten durch uns in diese Welt: Christus in uns ist die Hoffnung auf Herrlichkeit. Er möchte in uns und unter uns wohnen und weiten Raum haben. Nicht wir sind es, die die Welt braucht, sondern Christus in uns ist es, nach dem sich die ganze Schöpfung sehnt. Sein Reich in uns – sein Friede, seine Freude, und seine Gerechtigkeit – soll sich dort ausbreiten, wo dich der Herr zu stehen berufen hat. Es zeugt zugleich von der ewigen Heimat und weist auf seine Herrlichkeit hin.

Dieser Weg geht durch unser Herz. Durch den Heiligen Geist wird in uns dieselbe Leidenschaft, derselbe Hunger nach Gott freigesetzt, so wie David ihn kannte. Was uns betrifft, so liegen wir auf dem Altar des Kreuzes Christi und er verwandelt unser Denken, Wollen und Fühlen gemäß seinem Leben.

Es ist ein Weg, auf dem die neue Schöpfung1 anfängt zu leben und auf der Erde die Realitäten des Himmels aufleuchten. Bei David wurde etwas davon sichtbar in Demut und Umkehr2, in dem Trachten nach dem Einen3, im Hungern und Dürsten nach Gottes Gegenwart4, in Vertrauen und Anbetung während Zeiten in der Wüste und Verfolgung5, in Leidenschaft und Freude allein in Gott6, im Verweilen am verborgenen Ort7, im Lobpreis und Glauben8, im Wort Gottes9 und in Freude und Eifer für sein Haus10.

Ein Herz, wie es David hatte, ist nicht im Weltsystem zu Hause und dort auch nicht zu finden. Es ist vom Geist Gottes herausgerufen, gereinigt, geläutert und trainiert worden. Darum brannte in ihm dieselbe Sehnsucht, die im Vater ist, nach einem Ort, an dem Gott wohnen kann.

In Jakobus 4,5 lesen wir, dass Gott sich eifersüchtig nach dem Geist sehnt, den er in uns wohnen ließ. Danach sucht er vor allem in uns, dass unser inneres verborgenes Leben bis hinein in Seele und Leib vital und lebendig mit dem Heiligen Geist verbunden ist, was sich dann auch im Handeln ausdrückt. Das geschieht durch Gnade und Demut. Der Heilige Geist sucht eine Umgebung in uns, in der er uns mehr von Christus vermitteln kann, sodass Jesus wirklich immer stärker in uns wohnen kann. Durch seinen Geist soll er in uns leben und sein Wesen zum vollen Ausdruck bringen!

In seiner Gegenwart werden wir von Kraft zu Kraft, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt, weil es Gottes ewige Absicht ist, dass Söhne und Töchter dem Bild des Sohnes gleichförmig werden und dass der Geist und die Braut in Einheit rufen: „Komm!“

AKTIVIERUNG

1 Lies Römer 8,28-29: Vertraust du dem Vater unerschütterlich, dass er es ist, der dich dein ganzes Leben lang formt aus seiner Absicht und zu deinem Besten, in das Bild seines Sohnes verwandelt zu werden? Suche ihn darüber, danke ihm und bring ihm dein Herz in den Bereichen, wo Fragen sind oder es ihm nicht vertraut! Bitte ihn, dich auszurichten auf das, was Gott zuerst liebt und will!

2 Bete Psalm 139,23-24 von ganzem Herzen und warte still vor Gott in seiner Gegenwart! Bringe ihm dein Herz und Leben, höre auf seine Stimme! Welche Gedanken und Beweggründe sollen unter den Gehorsam Jesu kommen? Du kannst dich auch flach auf den Boden legen und leise Anbetungsmusik hören. Schreibe auf, was der Herr sagt und folge Jesus nach!

3 Gib dem Heiligen Geist praktisch mehr Raum dafür, in dir tiefer zu brennen! Frage ihn, in welchem Bereich er mehr mit dir leben will, er Christus in dir begehrt und wo dein Fleisch ihn hindert! Lies dazu Kolosser 3,1-17, Jakobus 3,1 – 4,10, Matthäus 5-7 und Johannes 14-16!

4 Lade den Heiligen Geist ein in dein Reden, dein Sehen, Hören, Fühlen und Handeln! Wie trainiert er dich, das Feuer seiner Heiligkeit und Liebe darin tiefer brennen zu lassen? Schütte dein Herz zuerst vor Gott aus, lebe zuerst vor ihm, nicht durch und vor Menschen! Meditiere in den Psalmen, studiere das Herz Davids!

5 Hat dich eine Bibelstelle besonders berührt? Lass sie auf dich wirken, als würde sie direkt aus seinem Mund kommen. Nimm es in deinen Alltag mit und spreche es eine Woche lang, jeden Tag in deine Seele und über deinem Denken aus!

6 Frage den Heiligen Geist, wie er es in dir umsetzen will, dass du auch nach dem „Einen“ trachtest, so wie David. Höre, was er dir dazu sagt!