Wenn wir nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Offenbarung bauen, leben und gestalten wollen, dann sind wir darauf angewiesen, dass der Heilige Geist uns offenbart: „Wo sitzt die Weisheit Gottes und was soll uns tiefer offenbart werden, dass wir das wirklich leben können?“
Darin hat uns ein Wort geleitet aus dem Kolosserbrief 1,16: „Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und was auf der Erde ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seine Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Mächte; es ist alles durch Christus und alles zu Christus hin geschaffen und er ist vor allem und es besteht alles in ihm.“
Was sagt uns hier der Geist Gottes, was offenbart uns hier die Schrift? Das in der Schöpfung, im Kosmos und in allen weltlichen und menschlichen Zusammenhnängen Christus den Vorrang hat. Dass bevor alles geworden ist, bevor Gott alles geschaffen und kreiert hat, war schon Christus der Ursprung und das Urbild nach dem alles geschaffen wurde. Was heißt das? Wenn wir heute in Gesellschaftsbezügen, im Gemeindebezug, in Wirtschaft, Politik, in der Schöpfung, wo immer wir darüber nachdenken und nach Wegen suchen wie wir ein neues Europa bauen können, eine menschliche Gesellschaft in der wieder Leben, Würde und Gottes Ordnungen leben, dass wir miteinander und jeder Einzelne durchstoßen müssen zu Christus hin. Denn hier sagt Gott ganz klar: „Christus ist die Weisheit Gottes“. Wenn wir zu Christus hinkommen und ihm begegnen und eine lebendige Beziehung mit ihm haben, und dazu sind wir erlöst worden, kommen wir in ein Gespräch mit Jesus und sein Geist vermittelt uns dann die Wege die wirklich zum Leben führen und die sowohl im Kosmos, als auch in der Schöpfung, als auch in der Welt wieder Christus hervorbringen werden und die Weisheit in der er dann baut.
Das bedeutet aber, dass wir dann in Abhängigkeit gehen, wir sind nicht mehr die Wissenden in diesem Sinne, sondern unser Wissen wird geleitet von dem, was der Geist Gottes uns von Christus her offenbart. Die Mitte dieses ganzen Geschehens wird auch im Kolosserbrief ausgedrückt, im Vers 18: „Und Christus ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allen Dingen den Vorrang hat. Denn es hat Gott gefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte.“
Christus hat sich einen Leib erwählt, einen weltweiten Leib der Gemeinde, der angeschlossen ist an das Haupt von Christus, wo alle Offenbarungen, alle Weisheit die im Leib ist von Christus kommt und auch hier wieder in diesem Sinne unser Individualismus überwunden wird, weil wir ein gemeinsamer Christusleib sind. Jeder in diesem Christusleib, jedes einzelne Glied, das Verbindung zu Christus hat und seinen Gaben, baut dann den Leib auf, der Leib baut sich sozusagen selber auf. Gemeinsam bauen wir Christus auf und was dann sichtbar werden wird in der Welt, ist die Weisheit Gottes, die nämlich Christus ist, die durch die Gemeinde offenbart werden soll.
Weil nun dieser Gemeindeleib eben aus Menschen besteht sind wir anfällig, verwundbar und schwach, aber weil wir gemeinsam wissen: „Wir haben eine gemeinsame Christusidentität!“ tragen wir in aller Armut und in aller Schwachheit, in aller Unscheinbarkeit die ganze Fülle von Christus in uns, die ganze Fülle Gottes und die ganze Weisheit Gottes. Das ist die Gnade und die Gabe die Gott seinem Leib gegeben hat und alles in diesem Leib, was etwas anderes zum Zentrum hat als Christus, geht an der eigentlichen Bestimmung und Berufung vorbei.
Damit der Einzelne in diesem Leib wirklich hineinwächst in diese Weisheit und in dieses Gehen an den Thron Gottes, mit Christus aus einer persönlichen Beziehung heraus Anweisung zu empfangen, sagt die Schrift ganz klar, muss unser alter Mensch, die Denkmustern, die Strukturen und all das, was aus ihm geworden ist, mit Christus in den Tod geben und ihm ausliefern, damit er frei wird von den Elementen dieser Welt, von denen Christus uns erlöst hat, damit er zum Thron Gottes gehen kann, und dort wird er dann, weil Christus auferstanden ist, weil er siegreich triumphiert hat, er sitzt zur Rechten der Macht Gottes, von dort regieren wir dann mit Christus in den Umständen und in den Verhältnissen und durchsetzen die Welt in ihren Strukturen mit der Weisheit, den Wegen und den Plänen Gottes, die er von Ewigkeit her für Einzelne, für seine Gemeinde den Leib und für diese Welt, den Kosmos hatte. Das ist dermaßen spannend, das zu entdecken, dass wir hier eine Kraft haben, die nicht aus uns kommt, die wirklich Gottes Kraft ist in aller Schwachheit, aber sie wird Europa verändern! Sie wird etwas hervorbringen, dass die Strukturen dieser Welt wieder mit Leben, mit Frieden und mit Kraft füllen wird. Dann können wir wieder gemeinsam vorwärts gehen.
Wie wir schon gehört haben, ist das Ziel der Schöpfung, das Ziel der Gemeinde und das Ziel des Einzelnen, dass Christus darin sichtbar und offenbar wird. Letztendendes ist das schon vor Grundlegung der Welt festgelegt worden. Jesus war schon vor Grundlegung der Welt in allem das Geheimnis, in allem das Fundament und in allem auch das Ziel.
Uns hat dazu ein Wort bewegt aus dem Römerbrief 1,19: „Weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbart, denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft, als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung sind.“
Gott hat es genial gemacht, dass alles von Gott selbst zeugt. Die ganze Schöpfung ist dazu gemacht uns zu sagen, dass ein Schöpfer dahinter ist, dass dahinter ein Wesen ist, dass um vieles größer ist, als die Schöpfung selbst. Die Schöpfung ist eigentlich wie ein Tür zu der größeren Realität Gottes, die sich dahinter verbirgt, die für unser natürliches Auge noch unsichtbar ist, aber die sich jedem erschließt, der durch die Schöpfung hindurch den sucht, der diese Schöpfung gemacht hat. Dazu haben wir Zugang, dazu lädt der Geist Gottes uns ein und dazu befähigt er uns. Nur durch den Geist Gottes sind wir in der Lage hinter der Schöpfung den Ursprung der Schöpfung, Gott selbst, den Schöpfer zu erkennen, ihn anzubeten, ihn zu ehren und zu dem einen Ziel zu kommen, dass nur er verherrlicht wird.
Das Problem das wir haben, ist das wir nichts anderes gemacht haben als das, was hier der Römerbrief in den nächsten Versen schreibt: das wir, weil wir Gott kannten, ihn nicht als Gott verherrlicht haben, ihm auch nicht Dank gebracht haben, sondern wir sind in unseren Überlegungen in Nichtiges verfallen, unser Herz wurde unverständig und verfinstert. Weil wir uns selbst für weise ausgaben sind wir zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom vergänglichen Menschen und von Vögeln und von kriechenden und vierfüßigen Tieren.
Ich glaube der Kern dieses Wortes ist, dass letztendendes der Mensch die Schöpfung über den Schöpfer gesetzt hat. Er hat nicht über die Schöpfung hinaus geschaut sondern hat das Geschöpft selbst zum Mittelpunkt gemacht. Es ist uns auch auf unserem geistlichen Weg oft passiert das die Schöpfung wichtiger geworden ist als Gott selbst und das wir über das geschöpfliche hinaus nicht zum Schöpfer durchgedrungen sind. Das heißt, alles sollte dem Geschöpf dienen. Wir haben uns auch oft so verhalten, dass alles in der Gemeinde nur uns dienen sollte. Letztendendes steckt darunter etwas, was den Schöpfer mehr zum Gott gemacht hat als den Schöpfer der dahinter ist. Dadurch ist unser Sinn dunkel geworden, unser Verstand verfinstert und wir können deswegen die Wege Gottes oft nicht erkennen.
Praktisch bedeutet das für mich, dass wir letztendendes davon geleitet sind was wir sehen und das wir geleitet sind von dem, was unsere Gefühle uns sagen, weil wir sagen, dass das Geschöpfliche schon das Ziel aller Dinge ist. Ich glaube wir sehen es in besonderer Weise wohin diese Verirrungen führen im ganzen Bereich der Selbstbestimmung auch unserer Geschlechtlichkeit die wir in der Gesellschaft haben, wo letztendendes unser Gefühl uns sagt wer wir sind. In dem Fall ist es vielleicht leichter zu erkennen aber wir haben das alle in uns, dass wir letztendendes einen Weg gehen, wo mein Gefühl mir sagt wer ich bin. Mein Gefühl abgelehnt zu sein, mein Gefühl nicht geliebt worden zu sein, mein Gefühl das ich verletzt wurde. Wenn ich mich diesem Gefühl überlasse gehe ich letztendendes den Weg dieser Welt. Dann wird mein Sinn verfinstert für die Wahrheit, die der Schöpfer, der hinter allem ist, über meinem Leben ausgesprochen hat. Deswegen ist diese Herausforderung von der wir auch schon gehört haben, das unser natürlicher, unser alter Mensch sterben muss, die zwingende Herausforderung ist um durchzubrechen zum Schöpfer selbst und dazu, dass Jesus verherrlicht wird. Denn wir können nur mit Jesus selbst in den Tod unseres alten Menschen gehen, wo wir ganz entschlossen das hinter uns lassen, dass wir uns bestimmen lassen von unseren Gefühlen, dass wir uns bestimmen lassen von unserem Denken oder von unseren Erfahrungen. Mit Christus geht unser ganzer alter Mensch in den Tod, damit dann der Geist Gottes uns Zeugnis darüber geben kann, was uns in Christus alles geschenkt ist. Dann können wir anfangen, dann wird durch uns sichtbar wer Jesus ist. Dann wird jeder Gedanke in uns unter den Gehorsam von Christus kommen. Dann kannst Du Dir nicht mehr erlauben zu denken, dass Du nichts wert bist, das ist garnicht in Übereinstimmung mit dem, wie Gott dich sieht. Dann fängst Du an, diese Wahrheit Gottes für dich zu nehmen und sagst: „Das ist es, wofür ich gemacht bin, vor Grundlegung der Welt!“ Dann fängst Du an, Deine ewige Bestimmung zu erkennen. Dann fängst Du an zu sehen, zu welcher Herrlichkeit Gott diese Schöpfung geschaffen hat; nämlich, dass wir die gleiche Herrlichkeit haben, wie Jesus sie auch hatte. Wir werden eine Wiederspiegelung und eine Offenbarung des Vaters für diese Welt werden und Christus wird durch uns in dieser Welt sichtbar.
Um dessentwillen lohnt es sich, alles loszulassen was die Welt uns anbietet. Dafür lohnt es sich auch, dieses Schwert in unserem Leben zuzulassen, dass alles in uns gekreuzigt wird, was bei uns selber ansetzt. Dann wird unser Leben zu einer wirklichen Offenbarung Gottes, weil dann alles in unserem Leben bei Gott ansetzt. Dein Denken über dich selbst setzt da an, dass Gott über dich gesagt hat: „Ich habe dich geschaffen vor Grundlegung der Welt, für eine ewige Bestimmung, für eine ewige Erwählung, Du bist nicht nur gemacht für eine Zeitspanne von Geburt bis Tod sondern Du bist für die Ewigkeit geschaffen! Du bist für eine Herrlichkeit gemacht, die weit über das Sichtbare hinausgeht.“ Wenn Du anfängst das zu sehen, davon erfasst zu werden, dann willst Du garnicht mehr in dem Alten leben, dann willst Du nicht mehr die Wege dieser Welt gehen. Davon möchte der Geist Gottes uns erfassen, dass wir das mit Freuden annehmen, dass wir den alten Menschen loslassen und dass wir, weil wir mit Jesus zusammen gestorben sind, so wie er, auch durch den Geist Gottes auferweckt werden zu einem Leben, das in der Herrlichkeit und in der Kraft von Jesus geht.
Das ist ein wunderbares Erbe, das uns gehört, das wir als sein Leib zurückgewinnen werden, wenn wir es zulassen, das wir den Elementen dieser Welt sterben und dass das ein ganz praktischer Weg ist, wo wir uns Tag für Tag entscheiden, von dem zu leben was Gott uns gegeben hat und nicht von dem was unsere Gefühle oder Erfahrungen uns sagen. Das ist ein Weg der für jeden möglich ist weil uns der Geist Gottes dafür gegeben ist, das wir darin wandeln können.